Bis zu 10.200 Euro soll bekommen, wer schon ein E-Auto hat und eine PV-Anlage kauft. Falsche Anreize und ein fatales Signal, findet c’t-Redakteur Jan Mahn.
Klar, wenn dein Auto mittags bei dir zu Hause steht, ist das das die sinnvollere Idee.
Nur bei vielen ist das halt nicht der Fall. Also wie wärs dann dein Auto Nachts 6 Stunden lang zu laden, mit dem, was zu in 8+ Stunden über Tag gesammelt und im Speicher gelagert hast…
Das Verhältnis Haus- zu Auto-Akku passt da aber nicht. Gefördert werden 5-12kWh PV-Speicher, im Auto stecken 50-80kWh Akku. Natürlich muss ich das Auto nicht jede Nacht vollladen, aber da ich selbst im Sommer bei langen Tagen und kurzen Nächten schon 3-5kWh in der Nacht für das Haus brauche, bleibt da für das Auto Strom für nichtmal 50km übrig.
Dann bedeutet das immense Verluste. Die typischen PV-Speicher haben 20-25% Verlust bis der Strom wieder draussen ist, das Auto auch nochmal ~10% beim Laden. Akku aus Akku laden macht keinen Sinn und sollte so gut es geht vermieden werden.
Je nach Ausrichtung der Anlage und persönlichem Lebens/Arbeitsstil kann man aber auch direkt aus der PV viel erreichen. Wir haben bspw. S/SW-Ausrichtung (7kW) und wenn ich nicht zu spät Feierabend mache, kann ich abends noch 2-3 Stunden laden und krieg an guten Tagen dann noch 5-6kWh von der PV ins Auto, machmal auch etwas mehr. Mit einem Tag HO die Woche und Wochenende ist das Auto von April/Mai bis September alleine durch PV gut versorgbar.
Und dein Plan für die Zukunft sieht dann vor, dass jeder das Aufladen seines E-Autos so perfekt micromanaged wie du?
Klasse, E-Autos haben ja jetzt schon mit einem massiven Akzeptanzproblem in der Gesellschaft zu kämpfen, dann werden bestimmt auch alle in Zukunft ihre Ladezeiten nach den Sonnenstunden oder besonders windigen Tagen richten.
Ich micromanage nicht, ich steck das Auto dran wenn ich zu Hause bin, und die Technik kümmert sich um das sinnvolle Laden. Ich kann auch jederzeit sonst laden, hält mich ja keiner davon ab, es ist aber die für mich kostengünstigste Variante per PV, also versuche ich das so zu optimieren.
Für das so oft vorgebrachte Problem es Ladens wäre es allerdings sinnvoller gewesen, das Geld aus dieser Förderung in öffentliche Ladeinfrastruktur auf Privatgelände zu stecken, bspw. bei Firmen/Arbeitgebern und Einzelhandel. Damit erreicht man mehr als die bescheuerte Förderung rein privater Ladepunkte. Das war schon bei der alten Wallbox-Förderung völlig unausgegoren.
Alternativ auch die Förderung zentraler Großspeicher, davon hätten alle Stromkunden was.
Und zum Thema Akzeptanzprobleme bei E-Autos: Die kommen zum großen Teil aus Stammtischparolen von denen, die noch nie ein E-Auto gefahren sind. Man muss mal von der typisch deutschen “Das hammer schon immer so g’macht” und “Das hammer ja noch nie so g’macht” Mentalität wegkommen, dann steht einem die Welt offen.
Das kann doch die Wallbox übernehmen, inklusive Wettervorhersage und künstlich intelligenter Plauderei mit dem Auto (meinst du, dein Herrchen will heute Abend nochmal los?)
Das muss man übrigens nicht in die “Cloud” auslagern oder an den Hersteller verraten.
Ich kenne jetzt den Inhalt des Förderprogramms nicht ganz, aber Autos haben 30-100 kWh Speicher. Im Keller hat man meist nur 10-20 kWh Speicher. Zudem dürfen Heimspeicher in Deutschland soweit ich weiß, nur mit 5 kW Ausgangsleistung arbeiten. Das ist ein ganzes Stück unter der optimalen Eingangsleistung der Autos. Es macht also wenig Spaß, wenn ausschließlich vom Speicher geladen wird.
Das das nicht ideal ist, will ich gar nicht anzweifeln. Und ja, die eigentlich Förderung hier ist in der Tat Mist. Nicht unbedingt wegen der Größe, sondern auf Grund wer genau gefördert wird.
Es ging mir nur um die gestellt Frage, warum man nicht lieber das Auto mittags als Speicher nutzt. Klar, gute Idee, wenn möglich.
Nur da hab ich halt (wie sicher viele andere in diesem Land) das Problem, dass das Auto kein Spielzeug für Wochenend Ausflüge ist, sondern tagsüber eben nicht daheim steht und deshalb ein eigener Speicher her muss, wenn man die Mittagssonne speichern möchte.
Förderung von Arbeitgebern, damit die Angestellten über Tag ihre Autos während der Arbeit mit Solarstrom laden können, wäre hier tatsächlich sogar sinnvoller. Aber selbst die die FDP, die doch sonst so gern Arbeitgeber statt Arbeitnehmern fördert, verplant das hier. Die Förderung ist halt völlig konzeptlos.
Ist richtig mit Verschleiß. Wenn man sich da aber zwischen 30 und 70% bewegrlt ist das aber nicht soo schlimm. Die Limitierung von vw fest auf stunden zu machen halte ich für dumm und ist für mich ein argument keinen vw zu kaufen. Nissan macht das beim leaf nicht. Da hat man danj halt aber Chademo.
Mein anwendungsfall wäre das auto steht die meiste zeit vorm Haus. Wird nicht dür den alltag, sondern eher für besondere dinge genutzt. Ausflug, notfall etc. Hab momentan gar keins.
Da fänd ichs schon dämlich mir noch einen speicher zusätzlich in den keller zu stellen.
Das szenario könnte meiner Meinung nach schon auch gefördert werden. Ärgert mich dass ich da in wissings modell rausfalle.
Der Verschleiss durch Nutzung als Heimspeicher ist beim Auto-Akku aber vernachlässigbar, die paar Watt Dauerleistung und die paar kWh über die Nacht jucken den Akku nicht. Fahrbetrieb ist da viel fordernder. Das Hautproblem ist die kalendarische Alterung, die ist aber nutzungsunabhängig.
Die Einschränkungen bei VW kommen mMn daher, dass VW selbst noch keine Erfahrung mit dem System hat und sich einfach absichern möchte.
Man kann nur hoffen, dass die Festkörperakkus schnell was werden. Die sollten den Kapazitätsverlust bei vielen Ladungen nicht mehr haben und man kann bequem die E-Auto Flotte als mobile Netzspeicher nutzen. Die steht nach allen Statistiken eh die meiste Zeit nutzlos in der Gegend herum.
Aber wär es da nicht sinnvoller das auto als speicher zu nutzen, anstatt dann von speicher zu speicher zu laden?
Klar, wenn dein Auto mittags bei dir zu Hause steht, ist das das die sinnvollere Idee.
Nur bei vielen ist das halt nicht der Fall. Also wie wärs dann dein Auto Nachts 6 Stunden lang zu laden, mit dem, was zu in 8+ Stunden über Tag gesammelt und im Speicher gelagert hast…
Das Verhältnis Haus- zu Auto-Akku passt da aber nicht. Gefördert werden 5-12kWh PV-Speicher, im Auto stecken 50-80kWh Akku. Natürlich muss ich das Auto nicht jede Nacht vollladen, aber da ich selbst im Sommer bei langen Tagen und kurzen Nächten schon 3-5kWh in der Nacht für das Haus brauche, bleibt da für das Auto Strom für nichtmal 50km übrig.
Dann bedeutet das immense Verluste. Die typischen PV-Speicher haben 20-25% Verlust bis der Strom wieder draussen ist, das Auto auch nochmal ~10% beim Laden. Akku aus Akku laden macht keinen Sinn und sollte so gut es geht vermieden werden.
Je nach Ausrichtung der Anlage und persönlichem Lebens/Arbeitsstil kann man aber auch direkt aus der PV viel erreichen. Wir haben bspw. S/SW-Ausrichtung (7kW) und wenn ich nicht zu spät Feierabend mache, kann ich abends noch 2-3 Stunden laden und krieg an guten Tagen dann noch 5-6kWh von der PV ins Auto, machmal auch etwas mehr. Mit einem Tag HO die Woche und Wochenende ist das Auto von April/Mai bis September alleine durch PV gut versorgbar.
Und dein Plan für die Zukunft sieht dann vor, dass jeder das Aufladen seines E-Autos so perfekt micromanaged wie du?
Klasse, E-Autos haben ja jetzt schon mit einem massiven Akzeptanzproblem in der Gesellschaft zu kämpfen, dann werden bestimmt auch alle in Zukunft ihre Ladezeiten nach den Sonnenstunden oder besonders windigen Tagen richten.
Ich micromanage nicht, ich steck das Auto dran wenn ich zu Hause bin, und die Technik kümmert sich um das sinnvolle Laden. Ich kann auch jederzeit sonst laden, hält mich ja keiner davon ab, es ist aber die für mich kostengünstigste Variante per PV, also versuche ich das so zu optimieren.
Für das so oft vorgebrachte Problem es Ladens wäre es allerdings sinnvoller gewesen, das Geld aus dieser Förderung in öffentliche Ladeinfrastruktur auf Privatgelände zu stecken, bspw. bei Firmen/Arbeitgebern und Einzelhandel. Damit erreicht man mehr als die bescheuerte Förderung rein privater Ladepunkte. Das war schon bei der alten Wallbox-Förderung völlig unausgegoren.
Alternativ auch die Förderung zentraler Großspeicher, davon hätten alle Stromkunden was.
Und zum Thema Akzeptanzprobleme bei E-Autos: Die kommen zum großen Teil aus Stammtischparolen von denen, die noch nie ein E-Auto gefahren sind. Man muss mal von der typisch deutschen “Das hammer schon immer so g’macht” und “Das hammer ja noch nie so g’macht” Mentalität wegkommen, dann steht einem die Welt offen.
Das kann doch die Wallbox übernehmen, inklusive Wettervorhersage und künstlich intelligenter Plauderei mit dem Auto (meinst du, dein Herrchen will heute Abend nochmal los?)
Das muss man übrigens nicht in die “Cloud” auslagern oder an den Hersteller verraten.
Ich kenne jetzt den Inhalt des Förderprogramms nicht ganz, aber Autos haben 30-100 kWh Speicher. Im Keller hat man meist nur 10-20 kWh Speicher. Zudem dürfen Heimspeicher in Deutschland soweit ich weiß, nur mit 5 kW Ausgangsleistung arbeiten. Das ist ein ganzes Stück unter der optimalen Eingangsleistung der Autos. Es macht also wenig Spaß, wenn ausschließlich vom Speicher geladen wird.
Das das nicht ideal ist, will ich gar nicht anzweifeln. Und ja, die eigentlich Förderung hier ist in der Tat Mist. Nicht unbedingt wegen der Größe, sondern auf Grund wer genau gefördert wird.
Es ging mir nur um die gestellt Frage, warum man nicht lieber das Auto mittags als Speicher nutzt. Klar, gute Idee, wenn möglich.
Nur da hab ich halt (wie sicher viele andere in diesem Land) das Problem, dass das Auto kein Spielzeug für Wochenend Ausflüge ist, sondern tagsüber eben nicht daheim steht und deshalb ein eigener Speicher her muss, wenn man die Mittagssonne speichern möchte.
Förderung von Arbeitgebern, damit die Angestellten über Tag ihre Autos während der Arbeit mit Solarstrom laden können, wäre hier tatsächlich sogar sinnvoller. Aber selbst die die FDP, die doch sonst so gern Arbeitgeber statt Arbeitnehmern fördert, verplant das hier. Die Förderung ist halt völlig konzeptlos.
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Ist richtig mit Verschleiß. Wenn man sich da aber zwischen 30 und 70% bewegrlt ist das aber nicht soo schlimm. Die Limitierung von vw fest auf stunden zu machen halte ich für dumm und ist für mich ein argument keinen vw zu kaufen. Nissan macht das beim leaf nicht. Da hat man danj halt aber Chademo.
Mein anwendungsfall wäre das auto steht die meiste zeit vorm Haus. Wird nicht dür den alltag, sondern eher für besondere dinge genutzt. Ausflug, notfall etc. Hab momentan gar keins. Da fänd ichs schon dämlich mir noch einen speicher zusätzlich in den keller zu stellen. Das szenario könnte meiner Meinung nach schon auch gefördert werden. Ärgert mich dass ich da in wissings modell rausfalle.
Der Verschleiss durch Nutzung als Heimspeicher ist beim Auto-Akku aber vernachlässigbar, die paar Watt Dauerleistung und die paar kWh über die Nacht jucken den Akku nicht. Fahrbetrieb ist da viel fordernder. Das Hautproblem ist die kalendarische Alterung, die ist aber nutzungsunabhängig.
Die Einschränkungen bei VW kommen mMn daher, dass VW selbst noch keine Erfahrung mit dem System hat und sich einfach absichern möchte.
Man kann nur hoffen, dass die Festkörperakkus schnell was werden. Die sollten den Kapazitätsverlust bei vielen Ladungen nicht mehr haben und man kann bequem die E-Auto Flotte als mobile Netzspeicher nutzen. Die steht nach allen Statistiken eh die meiste Zeit nutzlos in der Gegend herum.