Aktuellen Umfragen zufolge würde jeder fünfte Deutsche die AfD wählen. In Ostdeutsche wäre es jeder Dritte. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow beklagt, dass die Empörung darüber nur der Partei nutzt. Und erklärt, warum die Ostdeutschen überhaupt rechtsextrem wählen.
Setzt das ein Zeichen, wie z.B. bei der Piratenpartei. Wenn die Partei allerdings den Einzug schafft muss ich damit Rechnen, dass deren Positionen auch vertreten werden. Wer die AfD bei 20% Umfragewerten wählt, muss sich bewusst sein, was das bedeuten kann. Da zieht die Ausrede Protest nicht mehr, da wäre die Linke glaubwürdiger.
Und wenn die Piraten es dann wie erwartet nicht ins Parlament schaffen, dann hast du effektiv 27% deiner Stimme der Union gegeben, 19% der SPD, 16% den Grünen, 6% der FDP, 5% der Linken und 19% der AfD und 8% deiner Stimme weggeworfen. Oder anders gesagt: Nur ca. 5% + 19% + 8% = 32% deiner Stimme haben denjenigen geschadet, die du ja mit deiner Protest-Stimme abstrafen wolltest.
Ich habe in der Vergangenheit Linke gewählt und auch mal kleinere Parteien, wenn mir die Möglichkeit realistisch schien, dass sie es ins Parlament schaffen könnten. Ich wähle auch nicht die AfD - auch nicht aus Protest.
Oben habe ich allerdings erklärt, dass ich verstehe, dass die Linke als Protestpartei für einige Ostdeutsche unwählbar ist.
Werden sie es auch weiterhin nicht, wenn alle so denken.
Naja, demnach ist die AfD also wählbar und der Protest wirkt eher nach Schutzbehauptung oder die Positionen der Partei werden zumindest gebilligt.