Die Menschen in Deutschland interessieren sich immer weniger für Nachrichten - und auch das Vertrauen in Nachrichten geht weiter zurück. Dabei gibt es allerdings eine Ausnahme: das Angebot von öffentlich-rechtlichen Sendern.
Wir haben doch schon die Hälfte der Redakteure entlassen, das Pensum der restlichen verdoppelt, Kompetenz und Gründlichkeit links liegen gelassen und wir haben sogar noch mehr als vorher voneinander abgeschrieben. Was sollen wir denn sonst noch tun?
Vielleicht schauen wir dem Volk mal richtig aufs Maul! Am besten auf Twitter, weil da ja das echt Volk wohnt.
Nicht nur das, die großen Medienkonzerne bauen ihre Monopole weiter aus - es gibt nur noch sehr wenige Zeitungen, die auch regional richtig berichten. Früher hatte jede Stadt min. 2-3 Zeitungen mit richtigen Redaktionen. Mittlerweile ist es eine überregionale Zeitung, die nur noch rudimentäre Redaktionsbüros in den größeren Städten hat. Und der Trend geht weiter. Ich, der gerade einen Job in der Branche sucht, kann mir das fabelhaft anschauen. Es ist wirklich interessiert wie man einen Job bekommt (oder halt eben auch nicht) und wo die Stellen ausgeschrieben sind.
Es gibt die kleineren Ausnahmen, aber wie die sich finanzieren weiß ich auch nicht. Ich vermute über Großspenden, um dann bei erfolgreicher Marktplatzierung dann gegen viel Geld verkauft zu werden. Nur bei ganz wenigen lokalen Blättern weiß man ganz klar, dass diese sich über die Mitarbeiter selber finanzieren und oftmals auf Spenden angewiesen sind.
Interessant sind dabei die Statistiken, die sich da ein bisschen widersprechen. Bei großen Magazinen und Zeitungen gehen die Auflagen zurück, während im Nischenmarkt diese wiederum steigen, aber sehr durchmischt sind. Beispiel: Die Leute kaufen weniger die Computerbild, aber dafür wechseln die Abonnenten einfach zu 10 kleineren Magazinen, die spezifischer gestaltet sind. Und ich merke diesen Trend auch bei mir. Warum soll ich mir ein großes Magazin kaufen, wenn da nur oberflächlicher Müll drinsteht, während ich auch ein gut recherchiertes Nischenmagazin kaufen kann?
Es bleibt abzuwarten wie der Markt sich entwickelt - aber eins ist klar: Die üblichen Zeitungen oder Magazin werden nicht aussterben. Aber die großen Dinger werden auf Dauer durch ihren 08/15-Müll derbst leiden. Und dieser SEO-Müll wird auch sehr schnell verschwinden, auch wenn es kurzfristig nach Erfolg aussieht.
Zum SEO - man hofft, dass die Leute über Suchbegriffe dann die jeweiligen Artikel finden. Diese Artikel sind aber dann meistens auch nur Clickbaits. Ich hab heute z.B. nach in-ear-Kopfhörern gesucht und quasi nur Werbeanzeigen gefunden (SEO-Müll) halt. Keine dieser Seiten hat mir weitergeholfen. Ich bin dann mal wieder auf eine meiner Standartseiten gegangen und hab mir dann Tests durchgelesen, die gut recherchiert waren. Hinzu kommt, dass die Suchmaschinen mittlerweile auch nur noch mit Werbung zugemüllt sind. Trotz Adblocker kriege ich bei Google gefühlt in den ersten 10 Suchergebnissen nur bezahlten Content. Das brauche ich schlicht nicht und ich werde dadurch auch kein Geld ausgeben. Lieber kaufe ich mir stattdessen z.B. einen Testbericht der Stiftung Warentest.
Gerade im regionalen Markt ist das bei mir echt schlimm. Es gibt zwei lokale Zeitungen, die haben aber quasi identische Artikel.
Berichterstattung zu den großen Unternehmen der Stadt ist ausgesprochen positiv (bestimmt Zufall) und die normalen Artikel sind häufig Müll und auch oft genug schlicht falsch - ich kenne mindestens 5 Leute in meinem Umfeld, die schon mal falsch zitiert worden sind.
Wir haben zwar ein großes NDR Studio, aber was die beruflich machen, weiß ich nicht. Denn auf deren Website steht eigentlich nichts.
Guck mal nach wo die Eigentümerschaft ist. Kann sein, dass beide Zeitungen (trotz unterschiedlichem Namen) demselben Konzern untergeordnet sind.
Es ist logisch, dass positiv über Unternehmen berichtet wird. Das hat mehrere Gründe: Erstmal will man sich nicht mit denen anlegen, weil die im Zweifel Spender sind oder Anzeigen schalten, dann ist es natürlich generell einfacher Pressemitteilungen zu übernehmen, wenn man freundlich zu denen ist, sind die auch freundlich zu einem und willigen öfter einer Zusammenarbeit ein und dann kommt hinzu, dass Investigativjournalismus enorm kostenintensiv ist. Es sind also ökonomische Gründe, die eine solche Bericherstattung ermöglich.
Die Gründe sind mir schon klar, aber das macht das Ergebnis ja nicht gut.
Ich möchte ja lokale Berichterstattung haben, aber momentan würde ich 10 oder 15€ pro Monat für eine bessere Schülerzeitung bezahlen. Natürlich mache ich das nicht.
Die meisten Abonnenten sind ältere Menschen, die ihr Abo kurz nach dem letzten Weltkrieg abgeschlossen haben. Die sterben langsam weg. Neue Abonnenten kommen kaum dazu. Warum wohl?
Ich hätte halt auch gerne die lokale Berichterstattung. Bei mir gibt es aber nur den Blödsinn des Bürgermeisters, ein paar böse Leserbriefe, die als eigenständige Artikel verkauft werden und die Todesanzeigen. Darauf kann ich halt auch verzichten. Außerdem kommen die bösen Leserbriefe von einer einzigen Person, die ich auch noch ganz gut kenne. Also - wozu brauche ich eine Zeitung?
Früher hatte jede Stadt min. 2-3 Zeitungen mit richtigen Redaktionen.
Puh, es war nicht alles besser. Wenn ich heute hier in Leipzig den Monopolisten lese, ist das journalistisch vom überregionalen RND- zum Regionalteil ein verdammt tiefer qualitativer Fall. Große Tageszeitung waren auch immer gut darin, aus dpa-Meldungen mit CDU-Brille zu lesen und noch einmal selektiv umzuformulieren.
Bei den Überregionalen, die ich lese (Neues Deutschland, taz, ab und an Die Zeit) habe ich wirklich nicht den Eindruck, dass da an der journalistischen Qualität gespart wird.
Dass auf jedem Gerät die Nachrichtenapps von Google und Microsoft verschwinden und durch den RSS-Reader ersetzt werden, versteht sich von selbst.
Es ging um die regionale Berichterstattung im relevanten Teil über die Zeitungen vor Ort. Das sollte aber auch klar sein. Die überregionalen, die qualitativ gut sind, halten sich auch entsprechend ganz gut, da sind aber auch Rückgänge festzustellen. Die Beispiele die du nennst sind gut, keine Fragen, nehmen aber auch in der Qualität ab. ND muss seit der Wende leiden, das ist nichts neues und TAZ, naja… die war schon immer sehr durchwachsen. Aber gut, das hast du schon selber festgestellt.
Natürlich war früher nicht alles besser, aber man kann das halt schon sehen und das verschwinden der Regionalzeitungen ist ein reales Phänomen.
Ich weiß was wir noch tun können! Wir können so widerwärtige Clickbait-Überschriften verwenden, dass sich unsere Leser angewidert abwenden! Und wir können auch aufhören, automatische Übersetzunge nochmal zu prüfen, ob Eigennamen korrekt sind.
Zu Gamestar. Die guten Redakteure sind alle abgehauen und haben ihr eigenes Projekt gestartet. Und die sagen auch ganz klipp und klar, dass sie für bestimmte Inhalte einfach Geld wollen. Kein Geld, kein Inhalt. Wenn der Inhalt aber gut ist, zahlt man gerne. Bei Gamestar, auch bei Youtube kriege ich hingegen nur Müll rein. Selbst die Nachrichten sind einfach abgeschriebene Presse-Erklärungen. Da schau ich mir lieber direkt die Presse-Erklärungen an, da habe ich mehr von.
Wie kommt das denn nur?
Wir haben doch schon die Hälfte der Redakteure entlassen, das Pensum der restlichen verdoppelt, Kompetenz und Gründlichkeit links liegen gelassen und wir haben sogar noch mehr als vorher voneinander abgeschrieben. Was sollen wir denn sonst noch tun?
Vielleicht schauen wir dem Volk mal richtig aufs Maul! Am besten auf Twitter, weil da ja das echt Volk wohnt.
Nicht nur das, die großen Medienkonzerne bauen ihre Monopole weiter aus - es gibt nur noch sehr wenige Zeitungen, die auch regional richtig berichten. Früher hatte jede Stadt min. 2-3 Zeitungen mit richtigen Redaktionen. Mittlerweile ist es eine überregionale Zeitung, die nur noch rudimentäre Redaktionsbüros in den größeren Städten hat. Und der Trend geht weiter. Ich, der gerade einen Job in der Branche sucht, kann mir das fabelhaft anschauen. Es ist wirklich interessiert wie man einen Job bekommt (oder halt eben auch nicht) und wo die Stellen ausgeschrieben sind.
Es gibt die kleineren Ausnahmen, aber wie die sich finanzieren weiß ich auch nicht. Ich vermute über Großspenden, um dann bei erfolgreicher Marktplatzierung dann gegen viel Geld verkauft zu werden. Nur bei ganz wenigen lokalen Blättern weiß man ganz klar, dass diese sich über die Mitarbeiter selber finanzieren und oftmals auf Spenden angewiesen sind.
Interessant sind dabei die Statistiken, die sich da ein bisschen widersprechen. Bei großen Magazinen und Zeitungen gehen die Auflagen zurück, während im Nischenmarkt diese wiederum steigen, aber sehr durchmischt sind. Beispiel: Die Leute kaufen weniger die Computerbild, aber dafür wechseln die Abonnenten einfach zu 10 kleineren Magazinen, die spezifischer gestaltet sind. Und ich merke diesen Trend auch bei mir. Warum soll ich mir ein großes Magazin kaufen, wenn da nur oberflächlicher Müll drinsteht, während ich auch ein gut recherchiertes Nischenmagazin kaufen kann?
Es bleibt abzuwarten wie der Markt sich entwickelt - aber eins ist klar: Die üblichen Zeitungen oder Magazin werden nicht aussterben. Aber die großen Dinger werden auf Dauer durch ihren 08/15-Müll derbst leiden. Und dieser SEO-Müll wird auch sehr schnell verschwinden, auch wenn es kurzfristig nach Erfolg aussieht.
Zum SEO - man hofft, dass die Leute über Suchbegriffe dann die jeweiligen Artikel finden. Diese Artikel sind aber dann meistens auch nur Clickbaits. Ich hab heute z.B. nach in-ear-Kopfhörern gesucht und quasi nur Werbeanzeigen gefunden (SEO-Müll) halt. Keine dieser Seiten hat mir weitergeholfen. Ich bin dann mal wieder auf eine meiner Standartseiten gegangen und hab mir dann Tests durchgelesen, die gut recherchiert waren. Hinzu kommt, dass die Suchmaschinen mittlerweile auch nur noch mit Werbung zugemüllt sind. Trotz Adblocker kriege ich bei Google gefühlt in den ersten 10 Suchergebnissen nur bezahlten Content. Das brauche ich schlicht nicht und ich werde dadurch auch kein Geld ausgeben. Lieber kaufe ich mir stattdessen z.B. einen Testbericht der Stiftung Warentest.
Gerade im regionalen Markt ist das bei mir echt schlimm. Es gibt zwei lokale Zeitungen, die haben aber quasi identische Artikel.
Berichterstattung zu den großen Unternehmen der Stadt ist ausgesprochen positiv (bestimmt Zufall) und die normalen Artikel sind häufig Müll und auch oft genug schlicht falsch - ich kenne mindestens 5 Leute in meinem Umfeld, die schon mal falsch zitiert worden sind.
Wir haben zwar ein großes NDR Studio, aber was die beruflich machen, weiß ich nicht. Denn auf deren Website steht eigentlich nichts.
Guck mal nach wo die Eigentümerschaft ist. Kann sein, dass beide Zeitungen (trotz unterschiedlichem Namen) demselben Konzern untergeordnet sind.
Es ist logisch, dass positiv über Unternehmen berichtet wird. Das hat mehrere Gründe: Erstmal will man sich nicht mit denen anlegen, weil die im Zweifel Spender sind oder Anzeigen schalten, dann ist es natürlich generell einfacher Pressemitteilungen zu übernehmen, wenn man freundlich zu denen ist, sind die auch freundlich zu einem und willigen öfter einer Zusammenarbeit ein und dann kommt hinzu, dass Investigativjournalismus enorm kostenintensiv ist. Es sind also ökonomische Gründe, die eine solche Bericherstattung ermöglich.
Die Gründe sind mir schon klar, aber das macht das Ergebnis ja nicht gut.
Ich möchte ja lokale Berichterstattung haben, aber momentan würde ich 10 oder 15€ pro Monat für eine bessere Schülerzeitung bezahlen. Natürlich mache ich das nicht.
Die meisten Abonnenten sind ältere Menschen, die ihr Abo kurz nach dem letzten Weltkrieg abgeschlossen haben. Die sterben langsam weg. Neue Abonnenten kommen kaum dazu. Warum wohl?
Ich hätte halt auch gerne die lokale Berichterstattung. Bei mir gibt es aber nur den Blödsinn des Bürgermeisters, ein paar böse Leserbriefe, die als eigenständige Artikel verkauft werden und die Todesanzeigen. Darauf kann ich halt auch verzichten. Außerdem kommen die bösen Leserbriefe von einer einzigen Person, die ich auch noch ganz gut kenne. Also - wozu brauche ich eine Zeitung?
Puh, es war nicht alles besser. Wenn ich heute hier in Leipzig den Monopolisten lese, ist das journalistisch vom überregionalen RND- zum Regionalteil ein verdammt tiefer qualitativer Fall. Große Tageszeitung waren auch immer gut darin, aus dpa-Meldungen mit CDU-Brille zu lesen und noch einmal selektiv umzuformulieren. Bei den Überregionalen, die ich lese (Neues Deutschland, taz, ab und an Die Zeit) habe ich wirklich nicht den Eindruck, dass da an der journalistischen Qualität gespart wird. Dass auf jedem Gerät die Nachrichtenapps von Google und Microsoft verschwinden und durch den RSS-Reader ersetzt werden, versteht sich von selbst.
Es ging um die regionale Berichterstattung im relevanten Teil über die Zeitungen vor Ort. Das sollte aber auch klar sein. Die überregionalen, die qualitativ gut sind, halten sich auch entsprechend ganz gut, da sind aber auch Rückgänge festzustellen. Die Beispiele die du nennst sind gut, keine Fragen, nehmen aber auch in der Qualität ab. ND muss seit der Wende leiden, das ist nichts neues und TAZ, naja… die war schon immer sehr durchwachsen. Aber gut, das hast du schon selber festgestellt.
Natürlich war früher nicht alles besser, aber man kann das halt schon sehen und das verschwinden der Regionalzeitungen ist ein reales Phänomen.
Ich weiß was wir noch tun können! Wir können so widerwärtige Clickbait-Überschriften verwenden, dass sich unsere Leser angewidert abwenden! Und wir können auch aufhören, automatische Übersetzunge nochmal zu prüfen, ob Eigennamen korrekt sind.
^Grüße gehen an Gamestar/Gamepro. :(^
Zu Gamestar. Die guten Redakteure sind alle abgehauen und haben ihr eigenes Projekt gestartet. Und die sagen auch ganz klipp und klar, dass sie für bestimmte Inhalte einfach Geld wollen. Kein Geld, kein Inhalt. Wenn der Inhalt aber gut ist, zahlt man gerne. Bei Gamestar, auch bei Youtube kriege ich hingegen nur Müll rein. Selbst die Nachrichten sind einfach abgeschriebene Presse-Erklärungen. Da schau ich mir lieber direkt die Presse-Erklärungen an, da habe ich mehr von.