Wer kennt es nicht? Dein Fuß tut weh, du machst den Fehler dies auch noch zu äußern und in Windeseile kommt einer vorbei und sagt so etwas wie:
“Könnte schlimmer sein. Wenigstens hast du noch Füße”.
Oder so gespräche wie:
“Mein Chef lässt mich die ganze Zeit überstunden schieben und ich kann langsam echt nicht mehr.” - “Wenigstens hast du einen Job”.
“Mein Wohnung liegt an einer lauten Hauptstraße und ich kann deshalb nicht schlafen” - “Wenigstens hast du eine Woohnung”.
UND JETZT? Was soll mir das helfen? Soll ich mich mit diesem Wissen besser damit abfinden? Soll die Einordnung mir inneren frieden Spenden? Oder ist es nur das Füllen der Stille mit leeren Phrasen? Was ist der Zweck?
Und ich will dabei nicht mal böswillen unterstellen aber was ist mit uns, dass einer unserer ersten Reaktionen auf so etwas ist einem beim Abfinden mit der Situation zu helfen? Oder bin ich einfach nur komisch weil ich keinen Trost darin finde, dass es anderen schlechter geht oder es irgendwo schlechter ist?
Wenn man sich zu lange auf dem “uns geht’s doch gut” ausruht geht’s einem irgendwann auch nicht mehr gut. Finde auch diese Einstellung immer sehr schwierig wenn man äußert das es einem schlecht geht und dann sowas kommt wie “Den Menschen in [X] geht’s doch viel schlechter” ganz schlimm